Schon mal was von Untappd gehört? Wenn man kein Bier trinkt, dann wahrscheinlich nicht. Wenn man Bier trinkt eventuell und wenn man sich mit Bier intensiver beschäftigt, dann höchst wahrscheinlich. Untappd ist DAS soziales Netzwerk für Bierliebhaber mit weltweit um die sieben Millionen App-Downloads. In der App können diese dann Biere bewerten und mit Orten wie einer Bar verknüpfen. Diese sogenannten Check-Ins können dann von Freunden kommentiert werden. Auch digitales Zuprosten ist möglich – das Äquivalent zum Like bei Facebook.
Ich selber bin Bierliebhaber und nutze Untappd seit 2011. Die letzten Jahre nutze ich das Netzwerk immer intensiver. Denn parallel zu meiner gesteigerten Begeisterung für Craftbiere habe ich immer mehr Lust, neue Bierarten und auch Brauereien auf der Welt zu entdecken. Und hier spielt so ein Nischennetzwerk seine Stärke gegenüber Facebook und Co. aus: Da die Zielgruppe extrem spitz ist, können Unternehmen sehr gezielt mit potentiellen Kunden kommunizieren – ohne großen Streuverlust. Denn wenn man bei Untappd ist, dann ist das Interesse klar: Bier!
Kundenkontakt nur mit Verifizierung
Als Kunde kann ich neben der Bewertung der Biere und dem Austausch dazu zum Beispiel auch mit Bars in Kontakt bleiben. Das ist aber nur möglich, wenn der Ort verifiziert ist. Das kostet eine monatliche bzw. jährliche Gebühr. Der Bierliebhaber kann auf der Ortsseite einer Bar Notifications abonnieren. Er bekommt sie dann auf den Homescreen seines Smartphones als Push. Das ist eine perfekte Möglichkeit, um den Kunden zu erreichen – sofern er die Pushnachrichten der App nicht abgestellt hat. Das machen im Regelfall eher weniger Leute; erst recht, wenn sie sich bewusst dazu entschieden haben, diese App zu nutzen und einen Ort zu abonnieren. Es gibt drei Arten von Notifcations: Es gibt neue Biere auf der Karte, es gibt neue Events an diesem Ort oder beides.
Klar, ähnliches kann ich in der Theorie durchaus auch bei Facebook tun. Aber dort werde ich in der Masse der Facebook Seiten mit ihren unzähligen Nachrichten untergehen oder vom Facebook-Algorithmus verschluckt. Im Gegensatz dazu habe ich in einer Nischenapp eine viel höhere Chance, mit meiner Kernzielgruppe digital zu kommunizieren. Diese Zielgruppe ist natürlich kleiner als auf Facebook, dafür aber viel intensiver an dem Produkt Bier interessiert. Im Idealfall ergänzt eine Bar mit Untappd ihren – perfekten – Mix an digitalen Kommunikationswegen in der Gastronomie aus Webseite, Google und Facebook.
Untappd ergänzt Kundenkommunikation
Untappd nutzt für die Orte die Datenbank von Foursquare. Das ist prima, denn sie ist meiner Meinung nach die bestgepflegteste Ortsdatenbank im Netz. Mit einer aktiven Community von Superusern sind Kontaktinformationen sowie Öffnungszeiten von unterschiedlichsten Standorten fast immer korrekt und aktuell. Ist der Ort – in meinem Beispiel eine Bar – dann verifiziert, werden die Informationen aus der Foursquare-Datenbank durch die Angaben des Barbesitzers auf Untappd ergänzt. Er kann im Backend die Adress- und Kontaktinfos sowie die Öffnungszeiten und weitere Informationen wie Zahlungsmöglichkeiten pflegen. Zusätzlich kann er Speise- und Getränkekarten anlegen. Diese können dann mit der Facebook-Seite sowie einem digitalen Screen in der Bar verknüpft werden und sind immer aktuell.
In großen Metropolen wie Los Angeles oder Berlin sind mittlerweile dutzende Orte auf Untappd verifiziert. Diese Bars und Restaurants haben klar den Nutzen von Untappd for Business im digitalen Kommunikationsmix entdeckt. In kleineren Städten hingegen ist das immer noch eine Ausnahme, so zum Beispiel auch in Dortmund.
Untappd im BierCafé West und bei WEWANTBIER
Als ich mich vor Jahren mit den Möglichkeiten der geschäftlichen Seite von Untappd beschäftigte, gab es keinen verifizierten Ort in Dortmund. Mittlerweile gibt es vier. Einer davon ist das BierCafé West und wird von mir betreut. Der Besitzer vom BierCafé West, Cüneyt Karadas, hat verstanden, dass die digitale Kundenkommunikation ein wichtiger Bestandteil der Gastronomie ist.
In einem Konzept habe ich ihm dargelegt, wie wir die Möglichkeiten von Untappd für das BierCafé West nutzen können – digital, aber auch analog mit Aufstellern auf den Tischen. Denn vor Ort wollen wir bestehende und neue Untappd-Nutzer binden und potentielle Stammgäste generieren. Mittlerweile hat das BierCafé West auch eine digitale Bierkarte, die auf einem Bildschirm über der Bar das Angebot anzeigt. Zusätzlich werden dort die aktuellen Veranstaltungen sowie die letzten Check-Ins von Usern angezeigt. Gerade Letzteres ist eine tolle Möglichkeit, um durch Gamification Untappd-Nutzer zum Biertrinken zu animieren. Über die Erfahrung aus dem ersten Jahr Untappd for Business im BierCafé West spreche ich im November bei WEWANTBIER.digital im Rahmen der digitalen Woche Dortmund.
Ein weiterer Schritt war, Untappd fest in mein YouTube-Format WEWANTBIER zu integrieren. Ich teste darin u.a. mit Cüneyt regelmäßig neue Biere, wir bewerten diese und checken sie dann auch bei Untappd ein. Dort schauen wir uns die Bewertungen von Freunden und der Community an, besprechen sie und vergleichen unsere Geschmäcker mit dem Rest der Welt.
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