Ja, warum nicht? Wahrscheinlich hat er einen Eintrag bei Google Maps und vielleicht sogar eine Facebook Seite. Das hilft zumindest, um in der digitalen Welt gefunden zu werde. Alles schön und gut, aber auch alles langweilig und austauschbar. Dabei ist eine individuelle Playlist eine sehr emotionale und gleichzeitig einfache Möglichkeit, um a) Aufmerksamkeit zu erregen und b) Kunden zu binden.
Persönlichkeit zeigen
Für den modernen Filetshop für Fleischliebhaber in den Szenevierteln der Metropolen ist es vielleicht einfach mal eine andere Idee eine Spotify-Playlist zu erstellen und mit Kunden zu teilen. Aber auch der Metzgermeister 50+, der seit Jahrzehnten sein Geschäft führt, hat hier noch eine Chance: Vielleicht steht er auf Heavy Metal und ist ein Typ mit Kanten und Ecken – so sieht für mich dieser Fleischer aus. Dann kann er diese Möglichkeit nutzen und sich als Mensch und Marke etablieren. Eine Spotify-Playliste ist perfekt dafür. Sie transportiert immer die Marke und schafft eine Verbindung – auch abseits des bedarfsorientierten Ladenbesuches.
Der Start ist einfach: Mein Heavy Metal-Beispielsmetzger packt seine Lieblingssongs auf eine Playlist und sie veröffentlicht. Danach muss er natürlich die Werbetrommel rühren. Das tut er auf Facebook und auf seinen anderen digitalen Plattformen. Was aber noch viel wichtiger ist: Er muss die Playlist in seinem Laden bewerben. Also Aufkleber an die Tür und die Info in jegliches Printmaterial rein. Oder: Einen Zettel mit dem Link oder einem QR-Code zur Playlist und einer kurzen Beschreibung von dem, was den Zuhörer dort erwartet, ausdrucken, auf einen Fleischerhaken aufspießen und einfach mal im Schaufenster baumeln lassen.
Emotionen mit Marke verbinden
Wenn die Sache ins Rollen kommt und die ersten Follower die Playlist abonniert haben, sollten die Lieder regelmäßig geändert und angepasst werden. Potentielle Kunden schauen dann auch nach, ob es was Neues gibt. Wenn sie auf den Namen der Playlist klicken, haben sie auch immer den Namen der Metzgerei vor sich. Vielleicht können die Kunden auch zwischen mehrere Playlisten mit unterschiedlichen Stimmungen wählen? Oder sie gestalten eine öffentliche Playlist aktiv mit? Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Auch wenn mein Heavy Metal-beispielsmetzger ein konstruiertes Paradebeispiel ist, die Methodik kann genauso bei Metzgermeister 60+ funktionieren. Dann eventuell mit Schlager und Amazon Music. Denn neben Spotify gibt es auch andere Streamingdienste wie zum Beispiel Apple Music. Welcher Dienst am besten geeignet ist, findet man durch ausprobieren und #machen heraus.
Lokal sichtbar
Und neben der Kundenbindung vor Ort hat die digitale Kampagne noch einen anderen Effekt: Wenn der Metzger die Playlist-Karte gut spielt und sich als Typ und Marke etabliert, wird er zum Gesprächsthema. Wenn die Stadtzeitung über ihn berichtet, kann er so als lokales Unternehmen eben auch seine lokalen Kunden erreichen. Alles durch digitale Mundpropaganda über eine Spotify-Playlist.