25. Juli 2023 Achim Hepp

Wie wichtig sind Unternehmensseiten auf LinkedIn wirklich?

Viele Unternehmen stellen sich genau diese Frage. Und die ehrliche Antwort lautet: Ja, unbedingt. Aber nicht unbedingt aus dem Grund, den viele erwarten. Eine Seite für das Unternehmen ist nicht in erster Linie ein Kanal für Marketing. Sie ist das Fundament. Eine digitale Visitenkarte, die Orientierung schafft. Für Mitarbeitende, Bewerbende und alle, die mit dem Unternehmen in Kontakt kommen.

Ich sehe es regelmäßig in meiner Arbeit. Menschen im Unternehmen sind auf LinkedIn aktiv, teilen Inhalte, zeigen Haltung. Doch wenn sie ihr Unternehmen verlinken, führt der Klick auf eine leere oder ungepflegte Seite. Ohne Logo, ohne Beschreibung, ohne Aussage. Das wirkt nicht nur unprofessionell. Es ist auch eine verpasste Chance.

Erst die Pflicht

Bevor über Inhalte oder Strategie nachgedacht wird, muss die Basis stimmen. Eine Unternehmensseite sollte in jedem Fall vorhanden und vollständig gepflegt sein. Das ist keine Kür, sondern Pflicht.

Denn wer sein Unternehmen auf LinkedIn angibt, will es auch korrekt verlinken. Das geht nur, wenn die Seite existiert und sauber eingerichtet ist. Dazu gehören ein Logo, ein ordentliches Titelbild, die korrekten Standortangaben, die Website, Kontaktdaten und ein kurzer, klarer Text, der erklärt, was das Unternehmen macht und wofür es steht.

All das ist schnell eingerichtet. Es zeigt auf den ersten Blick, dass hier jemand mitgedacht hat. Und es sorgt dafür, dass jeder Klick auf das Unternehmen ein stimmiges Bild vermittelt.

Dann die Kür

Ob und wie regelmäßig auf der Seite Inhalte veröffentlicht werden, hängt vom Ziel ab. Nicht jedes Unternehmen muss jede Woche posten. Aber wer Reichweite, Sichtbarkeit oder Arbeitgeberattraktivität aufbauen will, kommt an einer gewissen Aktivität nicht vorbei.

Es geht dabei nicht um Masse, sondern um Konsistenz. Ein klarer Rhythmus ist wichtiger als hohe Frequenz. Lieber ein Beitrag pro Woche oder alle zwei Wochen als drei Posts auf einmal und danach monatelang Funkstille. Wer sichtbar bleiben will, muss sich verlässlich im Feed zeigen. Wichtig ist auch, dass die Inhalte zum Unternehmen passen, echten Einblick geben oder eine Haltung transportieren. Menschen wollen sehen, was hinter dem Namen steckt. Wer hier kontinuierlich sichtbar bleibt, bleibt im Kopf.

Der Vorteil: Gute Inhalte lassen sich von Mitarbeitenden aufgreifen. Sie können sie ergänzen, kommentieren oder weiterteilen. So entsteht eine Verbindung zwischen der offiziellen Kommunikation und der persönlichen Perspektive. Und klar ist auch: Die meisten Mitarbeitenden erzielen auf LinkedIn deutlich mehr Reichweite als die Seite selbst. Sie sind die eigentlichen Markenbotschafter. Denn Menschen folgen Menschen.

Der Best Case liegt in einem Zusammenspiel beider Ebenen. Aber das ist dann das Thema Strategie auf LinkedIn.

Sichtbar sein, auch ohne ständigen Content

Neben den Pflichtangaben bietet LinkedIn weitere Möglichkeiten, um auch ohne regelmäßige Beiträge einen soliden und oft sogar besseren Eindruck zu hinterlassen als viele andere Unternehmen. Besonders hilfreich ist der sogenannte Fokusbereich, in dem mehrere Beiträge dauerhaft angezeigt werden können. Er funktioniert wie ein digitales Schaufenster, in dem Produkte, Dienstleistungen oder aktuelle Themen gezielt platziert werden.

Zusätzlich lässt sich ein einzelner Beitrag auch dauerhaft anpinnen und bleibt so gut sichtbar. Das kann zum Beispiel ein Hinweis auf offene Stellen sein oder ein Beitrag, der auf andere Kommunikationskanäle oder die Unternehmenswebseite verweist. Auch wer LinkedIn nicht aktiv als Kanal bespielt, kann so transparent kommunizieren, was Besucherinnen und Besucher erwartet.

Damit holt man Menschen gezielt ab, die auf die Seite stoßen und verhindert, dass der Eindruck entsteht, hier passiere gar nichts. Gleichzeitig lässt sich durch Bilder, Verlinkungen und klare Botschaften Leben auf die Seite bringen, selbst wenn keine regelmäßigen Beiträge veröffentlicht werden. So bleibt die Präsenz professionell und relevant, auch ohne ständigen Newsflow.

Fazit

Eine Unternehmensseite auf LinkedIn ist kein Nice to have, sondern ein fester Bestandteil eines professionellen Auftritts. Sie schafft Orientierung, vermittelt Seriosität und ist oft der erste Kontaktpunkt für alle, die sich über ein Unternehmen informieren.

Wer die Pflicht erfüllt, sorgt für Sichtbarkeit und Verlässlichkeit. Wer zusätzlich gezielt Beiträge platziert, den Fokusbereich nutzt oder relevante Inhalte anpinnt, kann auch mit wenig Aufwand Wirkung erzielen. Und wer das Zusammenspiel mit den eigenen Mitarbeitenden versteht, schafft eine Präsenz, die authentisch, lebendig und überzeugend wirkt.

Ein weiterer Punkt, der oft übersehen wird: Wer Anzeigen auf LinkedIn schalten möchte, braucht zwingend eine Unternehmensseite. Nur mit ihr als Absender lassen sich überhaupt Kampagnen starten.

Es braucht keine tägliche Aktivität. Aber es braucht eine klare Entscheidung, LinkedIn nicht sich selbst zu überlassen. Wenn du also deine LinkedIn Präsenz gezielt weiterentwickeln möchtest, melde dich gern bei mir. Ich unterstütze bei der Optimierung von Unternehmensseiten, der Entwicklung einer klaren Contentstrategie und begleite auch einzelne Mitarbeitende in 1:1 Onlinesitzungen auf dem Weg zur aktiven Sichtbarkeit.

Achim Hepp

#machen | Achim ist Digitalexperte, Speaker und Creator. Er veröffentlicht Fachbeiträge in verschiedenen Zeitschriften, sowie hält er Vorträge und Workshops zu seinen Themen. In dieser Funktion ist er im In- und Ausland unterwegs, wobei er immer die Augen nach digitalen Trends aufhält.