Diese Frage bekomme ich regelmäßig gestellt. Von Einzelpersonen, die sich als Personal Brand positionieren wollen, genauso wie von Unternehmen, die ihre Sichtbarkeit auf LinkedIn steigern möchten. Die ehrliche Antwort: Den einen perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Aber es gibt gute Anhaltspunkte, verlässliche Daten und vor allem: eigene Erfahrungswerte. In diesem Artikel teile ich, was Studien empfehlen, was ich in der Praxis beobachte und worauf du achten solltest, wenn du deine eigenen optimalen Postingzeiten herausfinden willst.
Was sagen die allgemeinen Daten?
Fast alle Social Media Tools veröffentlichen regelmäßig Analysen dazu, wann Beiträge auf LinkedIn die meiste Reichweite erzielen. Die Ergebnisse ähneln sich fast immer und sind wie folgt:
- Dienstag bis Donnerstag gelten als die besten Wochentage
- Vormittags zwischen 8 Uhr und 10 Uhr
- Mittags zwischen 11 Uhr und 13 Uhr
- Nachmittags zwischen 16 Uhr und 18 Uhr
- Montag ist häufig träge, Freitag eher im Feierabendmodus
Die Idee dahinter: In diesen Zeitfenstern sind viele Nutzer aktiv, schauen zwischendurch in LinkedIn rein, sind aber nicht komplett im Tagesgeschäft versunken. Klingt logisch und funktioniert oft. Aber diese Zahlen stammen aus aggregierten Daten. Und die sagen erst mal nichts über deine Zielgruppe aus.
Was ich in der Praxis beobachte
Ich arbeite mit ganz unterschiedlichen LinkedIn Accounts. Vom Mittelständler im Baugewerbe bis zu Personal Brands aus der Digitalbranche. Und was sich dabei immer wieder zeigt:
- Der Inhalt entscheidet über die Relevanz, nicht die Uhrzeit
- Ein gut geschriebener Beitrag kann auch am Sonntagmorgen funktionieren
- Je spitzer die Zielgruppe, desto individueller das ideale Timing
Beispiel: Wenn ich für ein Ingenieurunternehmen poste, das sich an kommunale Entscheider richtet, funktionieren frühe Wochentage zwischen 7 Uhr 30 und 9 Uhr oft sehr gut. In Startup Kreisen dagegen kann ein Donnerstagabend sehr erfolgreich sein.
Wie du den besten Zeitpunkt für deine Posts findest
Der beste Zeitpunkt zum Posten hängt weniger vom Wochentag ab als davon, wann deine Zielgruppe auf LinkedIn wirklich aktiv ist. Und das lässt sich mit etwas Beobachtung eigentlich ganz gut und individuell für dich herausfinden.
Wenn du regelmäßig postest, bekommst du relativ schnell ein Gefühl dafür, wann dein Netzwerk reagiert. Achte darauf, wann die ersten Kommentare kommen. Werden deine Beiträge morgens direkt angeklickt und geliked, oder passiert das erst am späten Nachmittag. Solche Hinweise sind Gold wert, denn sie helfen dir, den Algorithmus gezielter zu nutzen.
Ein weiterer Punkt ist der Inhalt. Ein längerer Fachbeitrag funktioniert zu Zeiten, in denen Menschen Zeit zum Lesen haben, also eher am Vormittag oder zur Mittagszeit, besser. Kurze, pointierte Updates oder Meinungsstatements hingegen performen oft auch später am Tag gut.
Wenn du gerade erst anfängst, lohnt sich ein einfacher Test. Wähle zwei oder besser noch drei unterschiedliche Zeitfenster pro Woche aus und poste zwei bis drei Wochen lang regelmäßig in diesen Zeitfenstern. Anschließend vergleichst du die Ergebnisse und passt deine Zeiten Stück für Stück an. So triffst du datenbasiert eine fundierte Entscheidung und entwickelst deine eigene, persönliche LinkedIn Routine. Diese solltest du natürlich auch immer wieder kritisch hinterfragen, denn es ist ein laufender Prozess.
Meine Formel für den besten Slot
Wenn du gerade erst anfängst und keine eigenen Daten hast, starte mit diesen drei Slots:
- Dienstag um 8 Uhr 30
- Mittwoch um 12 Uhr
- Donnerstag um 17 Uhr
Teste nun über zwei bis vier Wochen deine Inhalte in diesen Slots und bewerte diese:
- Welcher Inhalt funktioniert besser
- Wann bekommst du mehr Kommentare
Mische anschließend die Inhalte in den Slots und teste sie erneut über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen. Danach solltest du über eine gute Grundlage an Daten verfügen, um deine LinkedIn-Routine zu finalisieren und erfolgreich zu starten.
Fazit
Eine universelle Antwort gibt es nicht. Es gibt jedoch Strategien, mit denen du deine ideale Posting-Zeit findest. Wenn du regelmäßig postest, deine Zielgruppe verstehst und Inhalte mit echtem Mehrwert lieferst, dann ist die Uhrzeit das i-Tüpfelchen und nicht der entscheidende Faktor. Trotzdem lohnt es sich, diesen Faktor zu verstehen, zu ermitteln und bewusst einzusetzen.
Wenn du deine LinkedIn Strategie gezielter aufsetzen willst – egal, ob für dich oder dein Unternehmen –, melde dich gern bei mir. Ich unterstütze dich von der Positionierung bis zum Redaktionsplan und biete auch 1:1 Onlinesitzungen an, in denen wir uns gemeinsam deine Zahlen anschauen können.