Vergangenes Wochenende fand vor meiner Tür das weltweit größten E-Bike-Festival statt. Mittlerweile zum vierten Mal wurde in der Dortmunder Innenstadt ein vielfältiges Programm rund um elektrische Fahrräder angeboten. Wer mich kennt, der weiß ja, dass E-Bikes nicht gerade mein favorisiertes elektrisches Fortbewegungsmittel sind. Das liegt aber auch daran, dass ich generell Fahrradfahren nicht mag und mich noch kein E-Bike irgendwie überzeugen konnte. Aufgrund des aktuellen Themas E-Mobilität hat sich mittlerweile auch das E-Bike-Festival inhaltlich breiter aufgestellt. Deshalb war ich natürlich voll dabei.
DEW21 hat mich eingeladen, im Rahmen einer Bloggertour das eine oder andere Gespräch mit den Herstellern zu führen und Probefahrten zu machen. Erfreulicherweise traf ich in der Runde von Bloggern auch Milos von Trendlupe wieder. Zusammen mit ihm hatte ich 2014 für Bitburger ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien vor Ort digital begleitet und darübergeschrieben. Seitdem kennen und schätzen wir uns.
Als wir den Ablaufplan besprachen, war schnell für mich ein Highlight – neben den Gesprächen mit Herstellern wie beispielsweise Shimano, Scott, Bergmanont und Husqvarna – diverse E-Scooter und auch klappbare E-Bikes auszuprobieren. Diese sind mehr für Transport und kurze Strecken gedacht. E-motion Technologies aus Herdecke stellte ein paar Exemplare am Stand von DEW21 zur Verfügung und ich hatte freie Hand bzw. freie Fahrt für meine Tests.
Erstmal Spaß mit E-Scootern
Zuerst probierte ich zwei traditionelle E-Scooter verschiedener Hersteller aus. Das war für mich reiner Spaß und nichts Neues, denn ich nutze diese Art von Fortbewegungsmittel mittlerweile ja schon fast regelmäßig im Ausland, um kurze Strecke zu überbrücken. Meine Erfahrung mit den beiden Modellen auf dem E-Bike-Festival deckten sich mit denen bei den Sharing Anbietern wie Lime und Bird: Es gibt kaum große Unterschiede beim Fahren. Wenn, dann liegen sie im Design und in den „inneren Werten“. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, was für eine Reichweite und damit was für ein Akku für ihn oder sie wichtig ist. So oder so, es hat auf jedem Fall Spaß gemacht endlich Mal mit einem elektrischen Tretroller durch die Dortmunder Innenstadt zu kurven.
Ein etwas anderer E-Scooter war allerdings der giftgrüne SI.O S1.1 von Uebler in einem extravaganten Design. Eingeklappt nimmt das Gefährt nur wenig Platz weg und kann gut verstaut werden. Ausgeklappt sieht es wie ein fahrbares X aus. In der Größe kommt der Scooter ungefähr wie ein BMX Rad daher und wenn man auf ihm sitzt, dann hat man durch die Fußauflage vorne ein Gefühl, als ob man auf einem Chopper sitzt. Der S1.1 fährt – wie die meisten E-Scooter – 20 km/h und fällt damit nicht unter die Helmpflicht. Außerdem besitzt er bereits eine Straßenzulassung und hat damit den elektrischen Tretrollern einiges voraus. Das wird sich aber am 17. Mai ändern.
Platzsparende E-Bikes für den Kofferraum
Für mich Neuland waren die faltbaren E-Bikes, die schon aufgrund ihrer Größe und Art eine Menge Spaß versprachen. Ich probierte das Geocyle GS, ein extrem zusammenfaltbares E-Bike. Der Nachfolger war als Dummy auch am Stand zu besichtigen und ist noch einfacher zu falten. Damit ist das Elektrogefährt mal eben schnell und einfach im Kofferraum untergebracht. In Kombination mit der Technologie hat mich das Geocyle GS überrascht. Denn mit einem Knopfdruck konnte ich die Geschwindigkeit halten ohne zu Treten – das kannte ich von E-Bikes noch nicht. Und richtig gute Laune hat das Fahren mit dem Geocyle GS auch gemacht.
Bislang hatte ich als Dortmunder das E-Bike-Festival nur nebenbei wahrgenommen. Das lag auch daran, dass ich nicht der begeistertste Fahrradfahrer bin – egal ob mit oder ohne Elektro. Mir gefiel die Tour sehr, da ich auch mehr rund um das Festival erfahren konnte und auch tiefere Einblicke in den Bereich E-Bike bekam. Dass am Ende mein Fokus dann wieder bei den E-Scootern lag, ist nicht überraschend. Aber es ist auch ein Zeichen, dass elektrische Tretroller beim Festival vertreten waren.
Bei meinen Probefahrten wurde ich auch mehrmals von älteren Mitbürgern gefragt, wie die E-Scooter funktionieren. Das Interesse jenseits der jüngeren Kernzielgruppe zeigt, dass das Thema E-Mobilität in der Breite so langsam angekommen ist. Und ich bin mir sicher, dass wir im nächsten Jahr noch mehr elektrische Tretroller auf dem E-Bike-Festival sehen werden. Und ich werde dann auch wieder dabei sein.